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Schützenfest #214: 28.05. - 05.06.1994

28.05.1994 (Samstag) Auf dem Schützenplatz ist noch jede Menge zu tun, vor allem auf der Wiese. Wir hängen noch die letzten Fähnchen auf, die Tische werden mit Folie bezogen, Luftballons werden mit Helium gefüllt und auf den Fahnenstangen befestigt. Um 12 Uhr nach dem Läuten, zündet Bernd Hammes die Böller, ich fotografiere. Die Dinger sind tierisch laut und das macht Spaß.

Nachmittags wird auf dem Schützenplatz der Jungschützenkönig, der Schülerprinz und der Kükenprinz ermittelt. Ich bitte Bruno Odenthal für mich die Zahl der Schüsse und die Zahl der Teilnehmer zu notieren. Er gibt mir folgende Ergebnisse:

Jungschützenkönig 1994/95:
Michael Roggendorf, 17 Jahre mit dem 94. Schuß.
1. Ritter: Sven Kalbitzer
2. Ritter: Michael Roggendorf
3. Ritter: Norbert Rösgen

Schülerprinz 1994/95:
Sebastian Rühling, 12 Jahre, mit dem 375. Schuß. 1. Ritter: Simon Stopp
2. Ritter: Sebastian Rühling
3. Ritter: Markus Pullmann

Kükenprinz 1994/95: Sven Kissel, 9 Jahre, im Stechen mit 3:2 gefallenen Klötzchen beim Schießen mit einem Spielzeuggewehr (Pfropfen) auf aufgestellte Klötzchen.

Abends dann Antreten auf der Pützlachstraße und Marsch durchs Dorf und in die Siedlung zu den ''Hunnen'', die traditionell ein Fäßchen Freibier ausgeben. Auf dem Rückweg gehts auch durch den Weingartskamp und durch den Feldrain, wo die Eltern des Jungschützenkönigs stehen und ein Feuerwerk abbrennen. Am Bungartshof ist dann Zapfenstreich, es ist laut Kommandant Peter Kissel der dritte den die Schützen machen. Auch der gelingt zur vollen Zufriedenheit. Dann auf dem Platz ist großes Höhenfeuerwerk, außerdem spielen die Strüüßjer. Das Feuerwerk ist wirklich toll, besser als alles, was es bisher in Flittard zu sehen gab3.28.
Das Wetter, welches morgens noch heiter war wurde zunehmend schlechter, es regnete jedoch nur ganz kurz am Nachmittag. Ansonsten hielt sich starke Bewölkung. Glück gehabt, die Vorhersagen hatten schlimmeres vermuten lassen.

29.05.1994 (Sonntag) Gegen 9.30 Letzte Besprechungen und Anweisungen für die Messe. Alle sind nervös und keiner will sich vor dem Kardinal blamieren. Kurz vor 10 Uhr kommt dann Kardinal Meisner mit zwei Begleitern. Er begrüßt alle freundlich mit Handschlag. Dann die Messe. Der Festplatz ist voll. Das Wetter ist bedeckt und nicht besonders warm, aber es regnet nicht, was nach gestrigen Wetterberichten noch drohte. Hier folgt die Messe im Einzelnen nach dem ''Fahrplan'' von Diakon und Schützenbruder Winfried Niesen und nach dem Liedzettel, der auf dem Platz verteilt worden war. Die Predigt wurde der Bruderschaft im Mai 95 vom Büro des Kardinals zugeschickt. Die Lieder wurden von den Limbacher Musikanten unter der Leitung von Herrn Pohl begleitet.

Auszug aus der Sakristei (Kindergarten) u. Beginn der Hl. Messe

Die Glocken läuten von 9 Uhr 45 bis 10 Uhr. (Wer ist in d.Sakristei?) Vor dem Auszug legt der Kardinal Weihrauch ein.

Am Ausgang der Sakristei (Kindergarten) nimmt er Weihwasser und segnet sich und alle Umstehenden.

Prozession:

Weihrauch und Schiffchen

Leuchter Kreuz Leuchter

2 Ministranten

Vorstand d. Schützen

4 Kommunionhelfer (bini et bini)

Diakon

Konzelebranten (2)

Erzbischof

Sekretär

Mitra und Stab
Einzug
Nun singe Lob, du Christenheit, dem Vater, Sohn und Geist der allerort und allezeit sich gütig uns erweist.

Der Frieden uns und Freude gibt, den Geist der Heiligkeit, der uns als seine Kirche liebt, ihr Einigkeit verleiht.

Er lasse uns wie Brüder sein, der Eintracht uns erfreun, als seiner Liebe Widerschein die Christenheit erneun.

Vor dem Altar angekommen, machen alle eine tiefe Verbeugung und gehen auf ihre Plätze.
Diakon legt das Evangeliar auf den Altar. Konzelebranten zum Altarkuss und dann sofort auf ihre Plätze. Erzbischof und Diakon zum Altarkuss, dann sofort Altarinzens.

Eröffnung durch den Herrn Kardinal. Nach dem liturg. Gruß Grußwort des Pfarrers.

Allgemeines Schuldbekenntnis : Form C . (Kardinal formuliert frei.)

Gloria aus der Schubertmesse.
Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe! singet der Himmlischen selige Schar. Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe! stammeln auch wir, die die Erde gebar. Staunen nur kann ich und staunend mich freun, Vater der Welten! Doch stimm ich mit ein: Ehre seit Gott in der Höhe! Staunen nur kann ich und staunend mich freun, Vater der Welten! Doch stimm ich mit ein: Ehre sei Gott in der Höhe!

Gegen Ende des Gloria! kommt ein Ministr. mit grünem Buch:

Tagesgebet. Er verbeugt sich vor dem Kardinal, wenn er hinzutritt und wenn das Gebet zu Ende gesprochen ist, dann geht er auf seinen Platz zurück.

Jetzt folgt die
1. Lesung. Der Text liegt in Kopie bereits auf dem Ambo. Die Lektorin verbeugt sich oben vor dem Altar und trägt die Lesung vor.

Zwischengesang wird von Kapelle intoniert, Diakon singt vor, alle antworten: Freut euch: wir sind Gottes Volk erwählt durch seine Gnade.
Lektorin liest die Verse wie gewohnt. Zum Schluß: Verbeugung vor dem Altar und auf den Platz.

Jetzt folgt die
2. Lesung. Der Lektor verbeugt sich oben vor dem Altar und trägt die Lesung vom Ambo aus vor. Text liegt auf dem Ambo !

Halleluja - Vers (Halleluja ...) wird nach Intonation gesungen, der Text zwischen den Hallelujarufen wird vom Lektor gelesen.
Gegen Ende der 2. Lesung kommen Weihrauchfaß und Schiffchen zum Herrn Kardinal zum Einlegen des Weihrauchs. Warten!, bis Kardinal den Weihrauch gesegnet hat.
Danach mit zwei Leuchtern zum Ambo, und mit Weihrauch Diakon erbittet den Segen des Kardinals und trägt das
Evangelium vor. Jetzt gehen alle auf ihre Plätze und setzen sich. Es folgt die
Predigt des Herrn Kardinals.3.29

Predigt im Festgottesdienst anläßlich der 4O0-Jahrfeier der St. Sebastianusbruderschaft in Köln-Flittard am 29. Mai 1994

Liebe Mitbrüder im geistlichen Amt, liebe Mitglieder der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft, liebe Schwestern und Brüder in Christus, dem Herrn!

Vierhundert Jahre St.Sebastianus-Schützenbruderschaft in Köln-Flittard, das ist wahrlich ein Grund zum Feien. Feste gelingen aber nur, wenn wir etwas feiern, das größer ist, als wir selbst. Im Mittelpunkt dieses Morgens steht der dreifaltige Gott selbst. Eine Gemeinschaft wie eure Schützenbruderschaft St. Sebastianus ist eine Gemeinschaft für morgen, wenn sie aus den Quellen von gestern für morgen und übermorgen lebt. Fundament und Quelle aber ist dabei unaustauschbar und unersetzbar der Glaube an den dreifaltigen Gott selbst. Gott glauben, dem Herrn folgen und im Heiligen Geiste denken, heißt insofern unser Auftrag in der Gegenwart für die Zukunft.

1. Gott glauben.

Worauf setzen wir im Hinblick auf die Zukunft unserer Kirche? Auf eure Gemeinde, auf eure Gemeinschaft, auf die Kirchensteuer, auf unseren kirchlichen Grundbesitz, auf eine bessere Presse? Nein, wir setzen allein auf Gott!

Sicher ärgere ich mich an manchem in Kirche und Welt - zwar nicht an allzu vielem - aber ich ärgere mich nie über Gott! Ganz im Gegenteil: Es macht mich froh, daß Gott ist. Er ist der ,,Deus semper major``, d. h., er ist der je größere, faszinierende Gott. Der hl. Bruno von Köln, der Gründer des Kartäuserordens, pflegte stets im Hinblick auf Gott zu sagen: ,,O bonitas``, d. h. Gott ist mein Bonus, er ist mein Gewinn. Gottesliebe und Glaubensfreude - davon bin ich überzeugt werden das einzige Brot sein das Christen von morgen und übermorgen noch satt machen wird. Denn allein die Freude an Gott ist unsere Stärke! Das permanente Meckern und Miesmachen in Kirche und Welt ist meines Erachtens eine besonders unangenehme Form des Unglaubens. Unsere Gemeinden werden kleiner, das ist wahr! Aber unser Gott ist doch der je größere Gott, das ist doch auch wahr! Wir haben Christenmangel und deswegen auch Priestermangel, das stimmt! Aber, liebe Schwestern und Brüder, unser Gott ist die Fülle, die unseren Mangel eiflillt, ja übere4üllt. Das stimmt doch auch! Wir warten auf bessere Zeiten. Aber unsere Gegenwart ist jetzt schon vom je besseren Gott e llt. Worauf warten wir denn noch? Wir sind als Christen manchmal voller Minderwertigkeitskomplexe. Dazu gibt es überhaupt keinen Grund! Nicht, weil wir Christen besser wären als andere Leute, aber unser Gott ist es. Glauben wir das?

,,Gott allein genügt``, so sagt die große Theresia. ,,Gott allein genügt`` und zwar in dem Sinn, daß wir so anspruchsvoll sind, daß uns nur Gott allein genügen kann. Der hl. Sebastianus, ja im letzten alle Heiligen, setzten in ihrer Bedrängnis nicht auf menschliche Taktik oder irdische Klugheit, sondern allein auf Gott, von dem sie restlos überzeugt waren. - Denn mit Gott ist man immer der Gewinner, mit ihm hat man das große Los gezogen. Dieser faszinierende Gott provoziert solche Gottes liebe, und sie gibt uns Glaubensfreude. Darin und nur darin seid ihr als eine 400-jährige Bruderschaft eine Gemeinschaft mit Zukunft, eine Gemeinschaft für morgen und übermorgen.

2. Dem Herrn folgen.

,,Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. Denn in ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden`` (Kol 1,15]), schreibt der Kolosserbrief Nach seinem Bild sind wir geschaffen. Nur wer Christus kennt, kennt sich auch selbst. Nur wer ihm folgt, kommt zu sich selbst. Der Christ kommt allein bei Jesus Christus zu seiner eigenen Identität. Der Herr befreit uns aus der Entfremdung mit uns selbst, aus der Entfremdung mit den anderen und der Umwelt. Er bringt uns zu unserer Christus-Ebenbildlichkeit. Wer sich sucht, der verliert sich; wer sich jedoch um seinetwillen verliert, der findet sich. Davon bin ich zutiefst überzeugt: Solche christo-identischen Menschen bewegen die Welt zum Positiven, wie Jesus Christus. Wenn wir nur in diesem Sinne Christen bleiben, brauchen wir uns um die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft von morgen und übermorgen nicht zu sorgen. Dann werdet ihr dazu gebe ich euch mein Ehrenwort -, auch das 500-jährige feiern, und wenn die Welt nicht untergegangen ist, auch noch das 1.000-jährige.

Dem Herrn folgen, weil er den Weg Gottes ging. Auf diesem Weg blieb ihm schon nach ganz kurzer Zeit keine Chance mehr, erfolgreich zu sein. Er blieb seiner Sendung treu bis zum Kreuz. Als er schließlich gekreuzigt war, blieb den Seinen zunächst keine Chance und keine Hoffnung. Die Geschichte hatte ihn überrollt und die Seinen mit. Gerade daraus erwuchs jedoch eine Bewegung, die Kirche, die die Welt verändert hat. Denn das Kreuz wurde durch die Auferstehung vollendet, die Erfolglosigkeit durch die österliche Fruchtbarkeit, das Aus durch einen neuen Anfang. Gottes Weisheit hat am Kreuz Menschenweisheit ad absurdum geführt. Setzen wir in der Gegenwart mehr auf Gottes Weisheit, damit wir österliche Zukunft haben.

Ich weiß, wir haben manchmal Grund zur Annahme, daß unser Glaube heute in eine tiefe Sackgasse geraten sei. Wir haben aber in der Nachfolge Christi noch viel mehr Grund, neue Hoffnung und neuen Mut in der Geschichte von heute zu suchen, die seine Geschichte mit uns ist und auch morgen und übermorgen mit uns bleibt. ,,Laßt uns dem Leben trauen, weil Gott es mit uns lebt``, sagt Alfred Delp. Daß Christus ist, gibt uns Hoffnung und Zukunft.

3. Im Heiligen Geist denken

Im Heiligen Geist denken, ist die dem Christen angemessene Form, zu denken. ,,Atme in mir, du Heiliger Geist, daß ich Heiliges denke¡`, betet der hl. Augustinus. Tun wir das? Oder denken wir rein soziologisch, psychologisch, pädagogisch, ökonomisch, eben rein irdisch? Der Heilige Geist ist unser Lebenselexier. Er sensibilisiert uns, d.h. er macht uns empfänglich für die wirkliche Gegenwart des Herrn in unserer Mitte. Er gibt uns das Gespür für das Himmlische im Erdhaften, für das übernatürliche im Natürlichen. Deshalb gilt uns heute in besonderer Weise das Wort des Epheserbriefes: ,,Lebt nicht mehr wie die Heiden in ihrem nichtigen Denken. Ihr Sinn ist verfinstert. Sie sind dem Leben, das Gott schenkt, völlig entfremdet durch die Unwissenheit, in der sie befangen sind und durch die Verhärtung ihres Herzens`` (Eph 4,17f).

Denn ,,Ohne den Heiligen Geist``, sagt der orthodoxe Metropolit Ignatius Hazin,

,,ist Gott fern,
bleibt Christus in der Vergangenheit,
ist das Evangelium ein totes Buch,
die Kirche nur eine Organisation,
die Autorität nur Herrschaft,
die Mission eine Propaganda,
der Kult eine Beschwörung
und christliches Handeln eine Sklavenmoral.

Aber mit dem Geist Gottes erhebt sich der ganze Kosmos und stöhnt in den Geburtswehen des Königreich es Gottes, - ist der auferstandene Herr da, - ist das Evangelium die Kraft des Lebens, - bedeutet die Kirche die dreieinige Gemeinschaft, - ist Autorität ein befreiender Dienst, - ist die Mission ein Pfingsten, - ist die Liturgie Gedenken und Vorwegnahme, - ist das menschliche Handeln verherrlicht``.

Wer deshalb heute eine christliche Gemeinschaft für morgen leben will, steht unter dem Wort des Römerbnefes: ,,Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken...`` (Röm 12,2). Wandelt euch, d.h. bekehrt euch. Bekehren - wohin denn? Wo ist der Orientierungspunkt, an dem man den eigenen Kurs wieder neu steuern lernen kann? Nun, beim dreifaltigen Gott selbst, indem wir dem Vater glauben, dem Sohne folgen und im Heiligen Geiste denken. Dann haben wir - so ist es uns verheißen - eine große Gegenwart und eine noch größere Zukunft. Unsere St. Sebastianus-Schützenbruderschaft ist 400 Jahre alt. Ich möchte ihr abschließend auf dem Weg durch die Gegenwart in die Zukunft ins Stammbuch schreiben: Wie es war im Anfang - vor 400 Jahren - so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen

+ Joachim Kardinal Meisner

Nach der Predigt folgt das
Glaubensbekenntnis.

Sobald der Kardinal an seinem Platz angekommen ist, hält ihm ein Ministr. das grüne Buch aufgeschlagen vor. Kardinal singt das Credo an3.30. Sofort danach verbeugt sich der Ministr. und geht wieder auf seinen Platz.

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel, er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters, von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.

Fürbitten.: Ein Ministr. geht mit dem Grünen Buch wieder zum Kardinal, verbeugt sich und hält ihm das aufgeschlagene Buch hin Die beiden Lektoren und die übrigen Schützen stehen einzeln hinter dem Ambo und tragen je eine Fürbitte vor.

Pr.: Brüder und Schwestern, im Namen Christi versammelt, rufen wir zu ihm, unserem Herrn, daß er uns gnädig erhöre in all unseren Anliegen.

1.
(1. Brudermeister Peter Schmitz) Wir beten für unseren Papst N., unseren Bischof N., für alle, die zum Dienst in der Kirche gerufen sind, und für das ganze Volk Gottes das ihnen anvertraut ist.
V.: Christus, höre uns. A.: Christus, erhöre uns

2.
(Kommandant Peter Kissel) Wir beten für die Regierenden und für alle, die im öffentlichen Leben Verantwortung tragen.
V.: Christus, höre uns. A.: Christus, erhöre uns.

3.
(Schützenkönig Thomas Schmitz) Wir beten für die Kranken und für die, die unter den Gebrechen des Alters leiden.
V.: Christus, höre uns. A.: Christus, erhöre uns.

4.
(Kommunionhelfer Florian Seiffert) Wir beten für die Einsamen, die Verlassenen und die Gefangenen.
V.: Christus, höre uns. A.: Christus, erhöre uns

5.
(Schützenfrau Gisela Daßen) Wir beten füreinander und empfehlen einer des anderen Anliegen dem Herrn.
V.: Christus, höre uns. A.: Christus, erhöre uns.

6.
(Jungschütze Christian Kühle) Wir beten für unsere Bruderschaft, daß sie gestärkt aus diesem Festjahr hervorgeht und um ein friedliches und schönes Schützenfest.
V.: Christus, höre uns. A.: Christus, erhöre uns.

Pr.: Herr, unser Gott, höre gnädig auf das Gebet deiner Kirche und schenke unseren Brüdern und Schwestern, für die wir heute gebetet haben, deinen Schutz und Beistand in jeder Not und Bedrängnis. Schenke ihnen Hoffnung und Zuversicht und alles, was ihnen zum Heile dient. Druch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen

Kardinal beschließt das Fürbittgebet. Alle verneigen sich vor dem Altar und gehen auf ihre Plätze.

Zur Gabenbereitung
Du gabst, O Herr, mir Sein und Leben und deiner Lehre himmlisch Licht. Was kann dafür, ich Staub dir geben? Nur danken kann ich, mehr doch nicht, nur danken kann ich, mehr doch nicht. Wohl mir! Du willst für deine Liebe ja nichts, als wie der Lieb' allein, und Liebe, Dank erfüllte Liebe soll meines Lebens Wonne sein, soll meines Lebens Wonne sein.

Bereitung des Altares: Der Diakon bereitet den Altar. Wie gewohnt assistieren ihm dabei die Akolythen mit Messkelch, Ziborien, Messbuch und Wein und Wasser.
Inzens der Gaben, des Altares, des Hauptzelebranten, der Konzelebranten und des Volkes: Weihrauch u. Schiffchen kommen zum Kardinal.

1)
Inzens der Gaben u. des Altares durch d. Kardinal.
2)
Inzens des Kardinals u. d. Konzelebr. durch Diakon
3)
Inzens des Volkes durch einen Ministr.

Händewaschung: Die Akolythen treten zum H. Kardinal mit Schale und Wasserkanne, sowie Handtuch. Nach Verbeugung zurück.

Gabengebet: Die Konzelebranten stehen auf, bleiben aber noch an ihren Plätzen. Zum Beginn der Präfation treten sie an den Altar. Diakon seitlich hinter dem Kardinal.

Sanktus aus der Schubert - Messe.
Heilig, heilig, heilig, heilig ist der Herr! Heilig, heilig, heilig, heilig ist nur Er! - Er, der nie begonnen, Er, der immer war, - ewig ist und waltet, sein wird immerdar!

Heilig, heilig, heilig, heilig ist der Herr! Heilig, heilig, heilig, heilig, ist nur Er! Allmacht, Wunder, Liebe, Alles rings umher! Heilig, heilig, heilig, heilig ist der Herr!

Hochgebet III.

Alle Ministr. knien an den Stufen. Währed der Hl. Wandlung klingeln und die konsekr. Gaben inzensieren.
Zum Pater noster stehen alle wieder auf. Weihrauch wegbringen.

Friedensgruß

Zum Agnus Dei
Mein Heiland, Herr und Meister! Dein Mund, so segensreich, sprach einst das Wort des Heiles: Der Friede sei mit euch! O Lamm, das opfernd tilgte der Menschheit schwere Schuld, send uns auch deinen Frieden, durch deine Gnad und Huld.

Kommunion Der Kardinal teilt die Hostien zuerst den konzelebr. Priestern aus, dem Diakon nach dem ''Sehet des Lamm Gottes.''

Der Diakon erhält dann als erster den Kelch und teilt das hl. Blut an die Konzelebranten aus. Danach erhalten die Meßdiener, die Kommunionhelfer und die übrigen Gläubigen die Kommunion in der üblichen Weise.

Nachdem die Kommunionhelfer die hl.Kommunion empfangen haben, treten sie zum Altar und nehmen ein Ziborium entgegen. Sie teilen in der hinteren Hälfte des Platzes die Kommunion aus und werden dabei von je einem Schützen mit Flambeau begleitet.

Zur Kommunion
O heilge Seelenspeise auf dieser Pilgerreise, O Manna, Himmelsbrot! Wollst unsern Hunger stillen, mit Gnaden uns erfüllen, uns retten vor dem ewgen Tod!

Du hast für uns dein Leben, O Jesu hingegeben und gibst dein Fleisch und Blut/ zur Speise und zum Tranke, wer preist mit würdgem Danke dies unschätzbare, ewge Gut?

Kommt alle, die auf Erden von Not bedränget werden!ßo spricht dein eigner Mund. / ,,Ich will euch wiedergeben mit meinem Blut das Leben. Dies ist der neue, ewge Bund.``

Mit Glauben und Vertrauen wir dich verdeckt hier schauen in deiner Niedrigkeit. /Ach, laß es, Herr, geschehen, daß wir im Himmel sehen dich einst in deiner Herrlichkeit!

evtl. zusätzlich:

Das Heil der Welt, Herr Jesus Christ, wahrhaftig hier zugegen ist, im Sakrament das höchste Gut verborgen ist mit Fleisch und Blut.

Hier ist das wahre Osterlamm,/ das für uns starb am Kreuzesstamm, / es nimmt hinweg der Sünden Schuld / und schenkt uns wieder Gottes Huld.

Das wahre Manna, das ist hie,/ davor der Himmel beugt die Knie, / hier ist das rechte Himmelsbrot, / das wendet unsres Hungers Not.

O was für Lieb, Herr Jesus Christ,/ den Menschen hier erwiesen ist! / Wer die genießt in dieser Zeit, / wird leben in all Ewigkeit.

Nach der Kommunion setzt sich der Kardinal auf seinen Sitz. Sofort kommen die beiden Akolythen zum Sitz des Kardinals zur Händewaschung (Schale und Wasserkanne sowie Handtuch).

Die Purifizierung des Kelches und der Ziborien wird vom Diakon nach der hl. Messe vorgenommen. Kelch und leere Ziborien auf die Kredenz. Sobald alle Ziborien wieder auf dem Altar stehen, werden die Hostien in möglichst wenige Ziborien gesammelt und von einem Ko-Helfer sofort in den Tabernakel der Pfarrkirche gebracht (am besten mit PKW, kurzer Weg!) Dazu erhält den Schlüssel vom Pfarrer.

Danksagung
Nun danket all und bringet Ehr, ihr Menschen in der Welt, dem, dessen Lob der Engel Heer im Himmel stets vermeldt.

Ermuntert euch und singt mit Schall / Gott, unserm höchsten Gut, / der seine Wunder überall / und große Dinge tut.

Er gebe uns ein fröhlich Herz, / erfrische Geist und Sinn / und werf all Angst, Furcht, Sorg und Schmerz / in Meerestiefen hin.

Er lasse seinen Frieden ruhn/ auf unserm Volk und Land, /er gebe Glück zu unserm Tun / und Heil zu allem Stand.

Zum Schlußgebet
erhebt sich der Kardinal wieder. Das grüne Buch (!) wird ihm, nach Verbeugung, aufgeschlagen vorgehalten.

Der Schlußsegen wird vom Altar aus gespendet.

Nach dem Schlußsegen: Grußadresse des 1. Brudermeisters

Altarkuss der Konzelebranten

Großer Auszug in Prozessionsordnung (wie beim Einzug ). Spalier d. Offz

Zum Auszug
Großer Gott,wir loben dich, Herr, wir preisen deine Stärke. Vor dir neigt die Erde sich und bewundert deine Werke. Wie du warst vor aller Zeit, so bleibst du in Ewigkeit.

Alles, was dich preisen kann,/ Kerubim und Serafinen / stimmen dir ein Loblied an, / alle Engel, die dir dienen,/ rufen dir stets ohne Ruh / ''Heilig, heilig, heilig'' zu.

Nach Ankunft in der Sakristei (Kindergarten) wird zuerst dem Kreuz Reverenz erwiesen, dann werden die Gewänder abgelegt. Der Gang zur Kirche (Tribüne) kann beginnen.

Der Kardinal predigt. Er spricht uns dabei öfter mit St.Hubertus Schützenbruderschaft3.31 an, was zwar falsch ist, aber bei den meisten ein Lächeln hervorruft. Es stellt sich später heraus, daß der Sekretär sich wohl bei der Vorlage verschrieben hat. Bei der Altarinzens bei der Gabenbereitung inzensiert Kardinal Meisner auch die auf der Bühne stehende Figur des hl. Sebastian mit der Bemerkung: ''Du bekommst auch einen, ich habe Dich für den hl. Hubertus gehalten!''
Zum Sanctus gehen wir vier Kommunionhelfer (Die Schützen Pützkaul und Wagner aus Stammheim und Walter Kissel und ich aus Flittard) oben auf die Bühne und stellen uns hinter den Altar. Kardinal Meisner teilt uns die Kommunion aus, wir teilen dann weiter an die Schützen auf dem Festplatz aus. Insgesamt sind wir mit vier Schützen und vier Geistlichen (Kardinal, Diakon Niesen, Pfarrer Frank und Schneider) zu acht. Die gewünschten übrigen Kommunionhelfer aus Flittard (Winfried Seiffert und Christina Hammes) waren nicht da, was ja bereits am Donnerstag für Ärger gesorgt hatte. In der ''Sakristei'' (der Turnraum des Kindergartens) unterhält sich Kardinal Meisner nach der Messe noch mit uns. Er fragt mich nach meinem Beruf und meiner Tätigkeit beim HBZ. Dann Antreten auf der Pützlachstraße, wo bereits mächtiges Gedränge herrscht. Wir marschieren vor die Kirche, wo auf der Wiese zwischen Kirche und Straße eine Tribüne steht. Dort plazieren sich die Ehrengäste, wie Königspaar Sabine und Thomas, Kardinal, Hochmeister Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein usw. Wir stehen auf dem Bürgersteig davor. Der Kardinal ist sehr locker, er macht Witze, indem er sein Käppi einem der Jungschützen mit langen Haaren (Norbert Rösgen) aufsetzt. Der Kardinal fragt den König Thomas Schmitz, was das für eine Medaille sei, die unser Vogel im Schnabel trägt. Auf die Antwort, das sei ein Geschenk von Kaiser Wilhelm zum 300jährigen Jubiläum, sagt der Kardinal spontan: ,,Ich schenke euch auch was.``3.32.

Dann folgt die Parade. Sehr viele Gastvereine ziehen an uns vorbei. Wir schließen uns am Ende an. Wir ziehen hoch nach Pius. Bis zur Lukaskirche geht es die Semmelweisstr. hoch, dann die Roggendorfstr. zurück. Es folgen noch Haupt- und Pützlachstraße. Auf dem Festplatz ist es brechend voll, es kommen uns bereits erste Gruppen wieder entgegen. Es folgen das Niederländische Dankgebet und die Nationalhymne sowie die Ansprache des 1. Brudermeisters Peter Schmitz. Er begrüßt vor allem die Stammheimer Schwesterbruderschaft, die ja an den Ort ihrer Entstehung zurückgekehrt sei. Die Stammheimer finden das wohl nicht so lustig, wir dagen schon. Dann ist Betrieb an allen Theken und Ständen. Nachmittags beginnt das Schießens auf den Königsvogel. Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein ist ein guter Schütze und kennt sich offenbar mit den Schwerkalibergewehren aus. Er gibt zusammen mit Pfarrer Fritz Frank die Ehrenschüsse ab, die der Krone und dem Kopf des Vogels gelten.
Abends Konzert der Paveier. Der Festplatz, der sich zwischendurch mal etwas geleert hatte ist wieder voll.

30.05.1994 (Montag) Hans Latsch, Peter Flock und ich haben die Nachtschicht. Beim Hellwerden reinigen wir die Wiese auf dem Festplatz und stellen die Müllsäcke zusammen. Der Kommandant Peter Kissel kommt gegen fünf Uhr und hilft uns dabei. Dann kochen wir uns Kaffe, essen noch ein paar Stücke Kuchen und genießen den herrlichen blauen Himmel und die Sonnenstrahlen, die langsam am Hochstand runterwandern. Um sieben Uhr sind mehrere Schützen zu der Frühschicht eingetroffen, ich gehe nach Hause und lege mich eine dreiviertel Stunde in die Badewanne. Dann Frühstück und zum Antreten beim Kommandanten. Ich bete in der Messe für die Lebenden und Verstorbenen der Bruderschaft vor. Kaplan Drescher vertritt den Präses Fritz Frank, der zu einer Beerdigung seines ersten Pfarrers in St.Bruno in Klettenberg mußte. Er macht eine schöne Messe, auch die Predigt über den hl. Sebastian und den Bruderschaftsgedanken ist erstklassig.
Dann kurzer Marsch auf den Schützenplatz zum Frühschoppen.

Ich fotografiere nachmittags ein paar Porträts und setze mich dann zu Peter Kissel und Winfried Kühle, die Ansagen für das Königsvogelschießen machen bzw. die Schüsse notieren. Ich mache Angaben, bei welchem Schuss wann schon mal jemand König wurde, damit Peter Kissel dies jeweils ansagen kann. Es ist recht kühl und als die Sonne verschwindet beginnen viele zu frieren. Das Schießen zieht sich endlos. Der Vogel aus einem Apfelstamm ist zäh und splittert und reißt nicht. Selten, daß mal ein größeres Stück abgeschossen wird. Wir schießen bis zum 19. Durchgang. Da es jetzt bereits nach Mitternacht ist, verkündet Peter Kissel, daß nach dem 20. Durchgang das Schießen abgebrochen wird und morgen um 18 Uhr fortgesetzt werden soll. Der 20. Durchgang beginnt. Es schießen Franz Goracy, Egon Tews, Peter Daßen, Stefan Milles ohne das viel passiert. Dann kommt Norbert Fuhrmann und nach seinem Schuß, dem 257. insgesamt (ohne die Ehrenschüsse) fällt der Rest des Vogel von der Stange. Der Jubel ist groß. In der Flachbahn dann Durcheinander, Anprobe der Krone, Bilder des Königs mit seiner Mutter Irmgard durch Rundschau und Stadtanzeiger. Norbert und seine Mutter liegen sich weinend in den Armen. ''Ich wollt das doch gar nicht'', sagt er. Alle fragen mich, mit dem wievielten Schuß den der Vogel gefallen ist. Winfried Kühle war mit seinem Zählsystem etwas durcheinander geraten.

Dann kurzer Marsch von der Flachbahn in die Schützenhalle. Es folgen dann die Frauen mit der Königin. Krönung und Ansprachen. Herr Marx vom Wochenspiegel irrt umher und macht noch Bilder vom Königspaar. Ich greife ihn mir, da der Pressewart Stefan Hammes nicht zu sehen ist und gebe ihm noch weitere Informationen, mal sehen was der Wochenspiegel daraus macht.

Es wurde heute wie folgt geschossen:

Nr. Name Los Nr. Bemerkung
1 Franz Goracy 4  
2 Egon Tews 5  
3 Peter Daßen 13  
4 Stefan Milles 14  
5 Günter Gerike 31 gestrichen nach dem 87. Schuß
6 Norbert Fuhrmann 36 König nach dem 257. Schuß, 1. Ritter (linker Flügel)
7 Jürgen Bangemann 37  
8 Heinz-Theo Schmitz 40 2. Ritter (rechter Flügel)
9 Peter Flock 41 3. Ritter (Schweif)
10 Thomas Hinz 45  
11 Hans Wolff 47  
12 Wolfgang Hübert 53  
13 Wilfried Schröder 55  
14 Hans Theisen 58 gestrichen ohne geschossen zu haben
15 Hans Georg Vortmann (Skippi) 60  


31.05.1994 (Dienstag) Abends ist Heukönigsschießen auf dem Schützenplatz. Es ist recht voll, aber wird auch wieder kühl, so daß man sich mit dem Schießen beeilt.
Heukönigspaar wird erneut das Paar von 1981 Gisela Althoff und Helmut Hansen. Es war wohl schwierig im Vorfeld ein Heukönigspaar zu finden. Gegen halb zwei Uhr werden die letzten Gäste rausgeworfen, die Theke macht einfach zu.