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Schützenfest #223: 28.06. - 06.07.2003

Samstag 28.06.2003
Schießen des Kükenprinz

Die Küken schießen wieder mit der Spielzeugarmbrust. Es wird auf eine Scheibe mit Nummern von 4 bis 12 geschossen, pro Küken je einen Schuß. Drei Durchgänge werden nacheinander geschossen. Es melden sich folgende Küken zum Wettbewerb an:

Verkerk, Hendrik 4 5 5 Gesamt: 14
Berendt, Marlon 11 - 4 Gesamt: 15
Werner, Lukas - 8 10 Gesamt: 18
Schmitz, Leon 6 12 8 Gesamt: 26
Koza, Fabio 6 11 10 Gesamt: 27
Schmitz, Tobias 8 10 10 Gesamt: 28
Seiffert, Juri 10 12 9 Gesamt: 31
Thöne, Marvin 11 12 10 Gesamt: 33
Schmitz, Philipp 10 11 12 Gesamt: 33

Nach den drei Durchgängen liegen Marvin Thöne und Philipp Schmitz vorne. Marcel Kühle, der den Wettbewerb leitet bittet zu einem Stechen mit 5 Durchgängen.

Thöne, Marvin 10 10 12 10 11 Gesamt: 53
Schmitz, Philipp 12 12 12 11 12 Gesamt: 59

Erst der letzte Schuß entscheidet, Philipp gewinnt mit 59 Ringen vor Marvin mit 53.

Bei den Schülern schießen dies Jahr 4 Kandidaten mit. Ziel ist wieder eine frische Kartoffel, die Jungschützenmeister Sven Kissel angefertig hat.

Kissel, Torsten 13
Schmitz, Daniel 12
Hammes, Thomas 12
Gentzsch, Christian 12

Mit dem ersten Schuß in Durchgang 13 schießt Torsten Kissel den Vogel von der Stange. 49 Schüsse sind insgesamt gefallen.

1. Ritter: Torsten Kissel
2. Ritter: Christian Gentzsch
3. Ritter: Thomas Hammes

Bei den Jungschützen wird Schwerkaliber geschossen, wie immer. Drei Kandidaten schießen mit:

Paffrath, Lukas 10
Kissel, Sven 10
Frein, Marc 10

Nach einem Superschuß von Sven Kissel ist der Vogel sturmreif. Ein einfacher Treffer von Marc Frein reicht aus, den Vogel von der Stange zu holen. Von Svens gutem Schuß profitiert der nach ihm schießende. Mit dem Schuß 30 fällt der Rest des Vogels von der Stange, Marc Frein ist Jungschützenkönig.

1. Ritter: Sven Kissel (linker Flügel)
2. Ritter: Marc Frein (rechter Flügel)
3. Ritter: Sven Kissel (Schweif)

Das Pokalschießen der Offiziere wird ebenfalls wieder ausgetragen. Heinrich (Heinz) Fischer ist der glückliche Gewinner.
Es folgt gegen 19 Uhr die Ehrung der jungen Majestäten, die die Ketten umgehängt bekommen und einen Umschlag erhalten. Dann wird auf der Pützlachstraße angetreten. Heinz Hammes, der gerade in Amerika weilt hat eine Flagge von Texas mitten über der Straße hängen und die Schützen treten unter ihr an.
Statt die Runde Pützlachstraße, Hubertusstr., Hauptstraße zu gehen, wird über die Wiedenhofgasse abgekürzt. Man will Zeit sparen. Von der Hauptstaße geht es traditionell über Alradstraße und Paulinenhofstraße zur KG, wo mit Bier eine kleine Pause eingelegt wird. Weiter geht es über Roggendorf und Einsteinstraße zu den Hunnen. Dieser Empfang war auf der Mitgliederversammlung abgesagt worden, weil der Aufenthalt zu viel Zeit koste und auch die Hunnen nicht genug Leute zusammenbekämen, um das Bier auszuschenken. Aber die Hunnen waren dann doch nicht damit einverstanden, die Schützen konnten das nicht ablehnen.

Sonntag 29.06.2003

Um 10 Uhr ist Schützenmesse, die erste mit Pfarrer Michael Cziba, als neuem Präses. Er predigt wie folgt:

Liebe Schützenschwestern und liebe Schützenbrüder,

wir feiern dieses Jahr das 223.te bekannte Schützenfest im wohl 409. Jahr unseres Bestehens. Beide Zahlen sind nicht ganz sicher, da sich die Anfänge unserer Bruderschaft im Dunkel der Geschichte verlieren. Bis zum Jahr 1696 existierte in Flittard und Stammheim nur eine Schützengesellschaft, heute würden wir sagen, ein Schützenverein. Erst im Jahre 1696 (am 28. August) wurde die Schützengesellschaft in eine Bruderschaft umgewandelt und unter den Schutz des Heiligen Sebastianus gestellt. So ist es in unseren Chroniken überliefert.

Zahlen und Daten sollen heute aber nicht im Zentrum unserer Aufmerksamkeit stehen.

Wichtig ist doch, dass wir uns seit über 300 Jahren unter den Schutz des Heiligen Sebastianus gestellt haben und eine Bruderschaft, keinen Verein bilden. Wir unterscheiden uns von Schützengesellschaften und von Schützenvereinen.

Was ist es aber genau, was eine Bruderschaft ausmacht? Wo genau liegt der Unterschied zu einem Verein?

Im Zentrum stand immer der Glaube an Jesus Christus und die Bitte um Schutz vor Pest und Unheil gerichtet an den Heiligen Sebastianus. Der Glaube und die Tradition der Kirche waren die Grundlage des geschwisterlichen Umgangs der Brüder untereinander, sorgten für Zusammenhalt und Hilfe in Not.

Zentraler Ort der Bruderschaft war zu jeder Zeit unsere Kirche St. Hubertus, sowohl für Stammheim, als auch für Flittard. Weder Schützenplatz, noch Gaststätte Niesen, noch Zimmers Saal gibt es seit 1594 oder 1696. Zentrum der Bruderschaft war immer unsere Kirche St. Hubertus mit den feierlichen Gottesdiensten an Sebastianus, am ersten Schützenfestsonntag, am Schützenfestmontag und später auch am zweiten Schützenfestsonntag.

Während Vereine und Gesellschaften in Flittard kamen und gingen - so auch der allgemeine Schützenverein vor dem Krieg - blieb die Bruderschaft mit Jesus Christus, dem Heiligen Sebastianus und dem Heiligen Hubertus in ihrer Mitte bis auf den heutigen Tag erhalten. Als Bruderschaft ist uns der steinigen Weg durch die Zeiten geglückt, nicht als Verein. Und dies trotz schwieriger und schrecklicher Zeiten. Trotz Hochwasser, Hungersnöte und Kriege. Wenn man heute also fragt, was macht unsere Bruderschaft aus?, kann man folgerichtig sagen: Das Zentrum Jesus Christus, der Schutz des Heiligen Sebastianus und die gemeinsamen Gottesdienstfeiern in St. Hubertus.

Führt man diesen Gedanken weiter in die Zukunft, fragen wir uns also, was wird unser Weiterbestehen sichern?, ist es wohl unbestritten, dass die Vernachlässigung von Jesus Christus in unserer Mitte die Bruderschaft zu einem Verein degradieren würde. Vielleicht würden wir uns noch Bruderschaft nennen, sind aber nach unseren Taten nur noch ein Verein. Ein Überleben von weiteren 307 Jahren wäre dann unwahrscheinlich.

Ich möchte Euch, liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder heute bitten:

  • Haltet fest am Glauben an Jesus Christus. Laßt nicht zu, dass er aus dem Zentrum unserer Bruderschaft verdrängt wird.
  • Gebt einander gute Beispiele. Redet nicht nur, sondern handelt auch so, wie Jesus Christus es von uns möchte. Überzeugt durch euren Lebensentwurf und durch gute und brüderliche Taten. Seid Geschwister aller Schützenschwestern und Schützenbrüder.
  • Gewinnt neue Mitglieder, die fest im Glauben an Jesus Christus stehen. Überzeugt eure Söhne davon Schützenbrüder zu werden.
  • Beschimpft nicht gleich die, die jetzt gerade beim Fiff auf das Ende der Heiligen Messe warten. Überzeugt sie lieber. Erklärt ihnen, warum ihr in die heilige Messe mitfeiert.

Vielleicht hören sich diese Bitten dramatisch an. Ich möchte deshalb diese Ansprache mit einem Gedanken aus Psalm 27 beenden:

Der Herr ist unser Licht und unser Heil, vor wem sollten wir uns fürchten?

Amen

Pfarrer Cziba bleibt im wesentlichen bei diesem hier zitierten Vorschlag von mir. Er ergänzt hier und da Gedanken zu Peter und Paul, deren Hochfest wir heute feiern. Besondere Heiterkeit löst der Satz 'Beschimpft nicht gleich die, die jetzt gerade beim Fiff auf das Ende der Heiligen Messe warten.' Pfarrer Cziba ergänzt noch: 'Herr Schröder, Sie brauchen sich nicht zu verstecken, Sie sind ja hier.' Das löst sehr grosse Heiterkeit aus und man spricht noch tagelang von dieser Predigt.

Der Hauptfestzug findet, wie immer um 15 Uhr statt. Die Parade ist vor der Kirche, Ehrengast ist erstmals der Ehrenpräses Pfarrer Fritz Frank. Am Ende des Zuges ordnen sich die Flittarder ein und marschieren über Hubertusstr., Hauptstr., Alradstr., Paulinenhofstr., Evergerstr., Weingartskamp., Feldrain., Deichweg., Hubertusstr., Pützlachstr. und Miltzstr. zum Schützenplatz.
'Gebet' und Nationalhymne in die drei Böller von Bernd Hammes krachen. Die anwesenden Kapellen spielen Gruss an Würtzburg.

Kurz nach 17 Uhr gehts mit dem Königsvogelschießen los. Pfarrer Cziba braucht zwei Schuß - er hatte gestern geübt - dann sind Kopf und Krone abgeschossen. Das Ermitteln der Ritter ist eine wilde Schießerei. Insgesamt braucht es 18 Schüsse, bis das heutige Schießen beendet werden kann.
Hans Georg Vortmann (Skippi), Schuß 4: 1. Ritter (linker Flügel)
Bruno Odenthal, Schuß 8: 2. Ritter (rechter Flügel)
Hans Georg Vortmann (Skippi), Schuß 18: 3. Ritter (Schweif)

Montag 30.06.2003

Schützenmesse um 10 Uhr. Um 17:22 fällt der erste Schuß auf den Königsvogel. Diesmal will es jeder werden. Kein Schütze bricht ab, läßt sich streichen oder schießt offenbar absichtlich vorbei. Das ist anders, als bei den Schießen der letzten Jahre. Ein spannendes Schießen, welches Peter Kissel nach Schuß 63, um 19:29 Uhr unterbrechen läßt. Der Vogel soll nicht zu früh fallen.
Die meisten Hochstandsschützen schätzen, dass man nun keinen Durchgang mehr schafft, aber, wie so oft, dauert es doch noch etwas länger. Der Vogel, der von Kurt Hübert und seinem Team angefertigt ist, der auf 43cm x 26 cm gemessen und auf 17 Kg geschätzt wurde, verträgt noch ein paar Schüsse. Christoph Schmitz, der von seinem Bruder Thomas zielen läßt, schafft es mit Schuß 64 um 19:22 Uhr nicht, den Vogel zu erlegen. Erst mit Schüs 78 um 20:04 Uhr fällt der Vogel nach dem Schuß von Skippi - Hans Georg Vortmann.

Name Los Nr. des Durchgangs
1 2 3 4 5 6 7 8 9
Christoph Schmitz 2 9 16 24 34 18:03
44
54 19:22
64
19:56
74
Willi Heuser 5 17:35
25
35 45 55 19:29
65
19:58
75
Karl Sistig 13 3 10 17 26 17:47
36
46 18:15 56 19:35 66 20:00 76
Edmund Wolff 14 17:38 27 37 18:05 47 57 19:37 67 20:02 77
Hans Georg Vortmann 16 4 11 18 28 17:53 38 48 18:20 58 19:42 68 20:04 78
Heinz Josef Vortmann 17 5 12 17:27 19 29 39 49 18:22 59 19:43 69
Marcel Kühle 29 6 13 20 17:42 30 17:56 40 18:08 50 60 19:45 70
Michael Wolff 31 21 31 41 51 61 19:46 71
Walfried Bartzen 32 7 14 22 17:44 32 42 52 18:27 62 19:53 72
Bruno Odenthal 37 8 15 17:32 23 33 18:01 43 18:12 53 18:29 63 73

1. Ritter Schuss 4
2. Riiter Schuss 8
3. Ritter Schuss 18

Bundespräses Prälat Heiner Koch ist zu Besuch, er hat auf dem Podium neben Präses Cziba Platz genommen und ist sichtlich angetan von dem spannenden Schießen. Sowas kannte er noch nicht. Er nimmt an der Krönung und der kurzen Parade vor dem Kindergarten teil, er bleibt sogar noch etwas in der Halle.

Dienstag 01.07.2003

Die Band des Musikkorps Köln-Flittard spielt auf dem Platz. Es wird gegrillt und es ist freundlich und gemütlich. Herbert Paffrath und Skippi kümmern sich um das Schießen, Ralf Kleefuß führt durch den Abend. Peter Kissel erzählt, dass er bis vor zwei Tagen noch kein Heukönigspaar hatte. Heukönigin wird Ingrid Wolff, kurz danach, wird ihr Sohn Michael Wolff Heukönig.

Freitag 04.07.2003

Auf dem Bürger- und Familienball spielen die ''Sonnwend-Buam'' aus Ruhpolding; Eintrittspreis: 8 EUR (Jugendliche 4 EUR).
Der Ball wird überschattet davon, dass der Stammheimer Schützenbruder Gerald Niesen zusammenbricht, von Andreas Verkerk und Michael Brachtendorf bis zum Eintreffen des Notarztes wiederbelebt wird. Gerald Niesen stirbt noch in der Nacht im Krankenhaus. RIP.
Die Stimmung war ziemlich dahin, sagt Bruno später.

Sonntag 06.07.2003

Um 10 Uhr ist Schützenmesse. Viele Vereine schießen ihre Vögel aus. Umzug Nachmittags mit den Frauen.
König der Pantoffelhelden wird Bernd Hammes.