Das Schützenfest (#229) beginnt mit dem Ausschießen der neuen
Majestäten.
Kükenprinz wird Nils Wergner (6 Jahre)
Es nehmen 2 Schützenküken am Schießen um den Kükenkönig teil. Es wird
mit einer Spielzeugarmbrust und Gummipfeilen auf einen Holzvogel
geschossen. Nils ist der 18. Kükenkönig der Bruderschaft und mit 6
Jahren der jüngste Kükenprinz, den die Bruderschaft bisher hatte. Er
beerbt seinen Bruder Lukas (11) in diesem Amt. Ritter wird Stefan
Hammes.
Schülerprinz wird Oliver Knoll (14 Jahre)
Es wird mit Luftgewehr auf einen Balsaholzvogel geschossen. 9 Schüler
kämpfen um die Ehre Schülerprinz der Bruderschaft zu werden. Nach
langem, spannendem Wettkampf und 104 Schuß, stehen Ritter und
Schülerprinz fest. Oliver Knoll sichert sich den Titel. Erster und
dritter Ritter wird Maurizio Baldini, zweiter Ritter wird Marlon
Berendt.
Jungschützenkönig wird Juri Seiffert (15 Jahre)
Der Jungschützenkönig wird mit Schwerkaliber auf dem Hochstand
ausgeschossen (Das Gesetz, was die Altersgrenze für
Schwerkaliberschießen auf 18 Jahre anhebt, ist noch nicht in
Kraft). Neun Teilnehmer nehmen an dem Wettbewerb teil. Erster Ritter
(Abschuß des linken Flügels) wird Matthias Schmitz. Zweiter Ritter
wird Philipp Schmitz (rechter Flügel), den Schweif schießt Torsten
Kissel ab und wird so dritter Ritter. Schon nach dem 47.ten Schuß
fällt der Rest des Holzvogels von der Stange. Juri Seiffert hat den
Schuß abgegeben und er ist der neue Jungschützenkönig der
Bruderschaft, der 63.te seit Bestehen der Sebastianer in Flittard.
Juri war 2008 und ist 2009 Vereinsmeister in der Schülerklasse mit dem
Luftgewehr, er war 2008 bereits 2. Ritter des Schülerprinzen und 2004
Kükenkönig.
Das elfte Pokalschießen der Offiziere gewinnt Hans Georg Vortmann
(Skippi), Offizier der Bruderschaft. Ein bißchen peinlich ist, dass
es den Offizieren nicht gelingt, den kleinen Rest des Vogels von der
Stange zu schießen. Skippi wird König, weil er den Hauptteil
des Vogel abgeschossen hatte.
Der Tag endet mit dem traditionellen Zug durch den mit Fahnen,
Girlanden und Blumen geschmückten Ort. Erstmals startet der Zug an
der Hubertusstraße, wo auf dem Platz hinter der alten Schule ein
Bierwagen steht. Eine Pause wird eingelegt bei der Flittarder
KG. Erstmals gibt es eine Pause bei den Schützenfamilien in der
Max-Planck-Straße am Georg-Zapf-Platz. In der Dämmerung dann
Fackelzug zum Bungartshof. Dort findet der Zapfenstreich unter reger
Anteilnahme der Bevölkerung statt. Der Tag endet mit dem traditionellen
Höhenfeuerwerk auf dem Schützenplatz.
Sonntag 28.06.2009
In der Festmesse um 09:30 Uhr feiert die Bruderschaft Gottesdienst mit
dem Präses Pfarrer Michael Cziba. Er predigt über das Thema 'Das
Leben feiern'. Die Messe ist erstmal von einer Schützenkönigin
vorbereitet. Königin Bettina hat Texte und Lieder ausgesucht
und sich viel Mühe mit der Gestaltung des Liedheftchens gegeben!
Der Hauptfestzug beginnt um 15:00 Uhr. Königspaar und Ehrengäste
stehen vor der Kirche St. Hubertus, darunter der Präses Michael
Cziba. Das Stammheimer Tambourcorps und das Flittarder Musikcorps
spielen zusammen die Parade.
23 Gruppen nehmen am Hauptfestzug teil, darunter 8 Kapellen. Hoch zu
Ross führen Kommandant Peter Kissel und Adjutant Bernd Roggendorf den
Zug vor der Stammheimer Schwesternbruderschaft an. Nach dem Zug durch
den bunt geschmückten Ort begrüßt Brudermeister Thomas Schmitz die
Schützen und die Gastvereine auf dem Schützenplatz.
Als Ehrengäste werden besonders begrüßt:
Die grünen Schützen ermitteln zum dritten Mal ihren Chef (Kommandeur).
König wird Stephan Schmitz.
Montag 29.06.2009
Nach langem und spannendem Wettkampf, fällt der Rest des
22Kg schweren Vogels nach Schuß 160 von der Stange.
Glücklicher Schütze ist Heinz Roggendorf. Unglaublicher
Jubel auf dem Schützenplatz. Wirklich jede und jeder
freut sich für König Heinz und Königin Rosi. Nach
40 Jahren ist Heinz' Traum einmal Schützenkönig zu
werden endlich in Erfüllung gegangen!
Der Tag hatte mit der heiligen Messe in der Pfarrkirche St.Hubertus begonnen. Präses Dechant Cziba stellte den heiligen Petrus in den Mittelpunkt seiner Rede am Hochfest von Peter und Paul. Vor der Kirche wird zum letzten Male für das alte Königspaar angetreten, dann marschiert die Bruderschaft zur Sparkasse, macht ihren Dankesbesuch und füllt die Börsen mit Kleingeld für den Rest der Schützenfestwoche.
Bei drückendem, schwülen Wetter locken kühle Getränke auf
dem Schützenplatz.
Um 16 Uhr wird der seit Jahren ruhende Wettbewerb 'König der
Könige' neu belebt. Zuletzt
war dieser 1999 geschossen worden. Glücklicher Gewinner wird Detlef Ehlenz.
Um 17:55 Uhr startet Kommandant Peter Kissel das Königsvogelschießen. Präses Dechant Cziba braucht sechs Schüsse um die Krone von dem Vogel zu schießen, obwohl 3 der 6 Schüsse die Krone treffen.
12 Teilnehmer haben Königsvogellose genommen. Es schießen heute:
LosNr. | Name |
3 | Skippi (Hans Georg Vortmann) |
4 | Hubert Hellendahl |
5 | Frank Milles |
6 | Stefan Karbig |
8 | Stefan Milles |
11 | Norbert Fuhrmann |
14 | Heinz Roggendorf |
17 | Marcel Kühle |
19 | Thomas Schmitz |
20 | Michael Wolff |
21 | Bernd Hammes |
22 | Christoph Schmitz |
Zu Beginn des 14. Durchgangs um 22:07 Uhr, ist der Vogel
sturmreif. Mit jedem Schuß kann er fallen. Die Schützen
treffen alle, aber erst mit Schuß 160 dreht sich der
Vogel langsam um seine Aufhänung, hält majestätisch inne
und fällt - gerade als man dachte er bleibt noch hängen.
Es ist 22:16 Uhr.
Heinz Roggendorf ist diesmal - vielleicht anders als die Jahre vorher
- cool geblieben. Auch die vielen gut gemeinten Ratschläge läßt er
ruhig über sich ergehen. Was soll man bitte einen langjährigen
Hochstandschützen und Oberschießmeister raten, was der nicht selbst
weiß?
Heinz Roggendorf hat dahin geschossen, wo es dem Vogel
am meisten weh tat und so liegt nun der Vogel tot im Gras
und Heinz ist neuer, vielbejubelter Schützenkönig.
Fast die gesamte Bruderschaft stürzt sich gleichzeitig auf
Heinz und freut sich mit ihm. Gratulationen, bis die Luft
wegbleibt. Dann wird Heinz auf den Schultern zur Flachbahn
gewuchtet, der alte König Andreas und Michael Brachtendorf
lassen es sich nicht nehmen.
Die Gratulationen gehen weiter. Eine lange Reihe Männer und Frauen gratuliert. Dann gratuliert auch der Bruder Theo Roggendorf, genannt Bummels Theo. In dem familieninternen Königswettstreit steht es zwischen Theo und Heinz nun 2:1. Das Anschlußtor sozusagen. Theo Roggendorf war 1956 König mit dem Spruch geworden: Ein armer Landwirt hier auf Erden kann auch mal Schützenkönig werden.. 1973 hatte er auf 2:0 erhöht. Heinz kontert heute mit Goethe: Was du ererbt von Deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen.
Präses Chef Cziba dankt dem alten Königspaar sehr herzlich. Ein
engagiertes, fleißiges und wunderschönes Königsjahr von Bettina und
Andreas ist zu Ende.
Brudermeister Thomas Schmitz stimmt auf das neue Königspaar ein. Er
hatte nicht an die Rückkehr von Poldi nach Köln geglaubt, aber noch
viel weniger an das so lang ersehnte Königtum von Heinz und doch ist
nun beides wahr geworden. Ein erfüllter Traum, an dem wir uns alle
nach Kräften mitfreuen.
Rosi krönt nun ihren Heinz mit strahlendem Lächeln und es ist
schön zu sehen, wie die beiden sich um die Wette freuen.
Ein wunderschöner Abend endet mit dem Königsball in der Schützenhalle.
Ein Gedanke noch an Marcel Kühle, der Schuß 161 gehabt hätte und
sicher ein bißchen traurig war, der Königswürde so knapp entronnen
zu sein. Er hat heute zum ersten Male mitgeschossen und sich mit
seiner jungen Frau Anke Hoffnungen gemacht. Aber die beiden haben
sicher noch 50 Schützenjahre vor sich und das heutige Beispiel von
Heinz zeigt, dass es auch nach einer so langen Wartezeit klappen kann.
Heinz Roggendorf heißt eigentlich Heinrich Paul Amadeus Roggendorf.
Er wurde in der Schützenfestwoche 1948 geboren. Sein Leben
ist die Bruderschaft und die Bruderschaft sein Leben!
Heinz ist verwandt mit dem großen Gönner der Bruderschaft
Peter Roggendorf,
der am 29. Juni 1896 (also vor genau 113 Jahren) König wurde und
nach dem die Gevelsberger Straße in Roggendorfstraße umbenannt
wurde.
Heinz Roggendorf hat bis heute zahlreiche Verdienste und Titel errungen:
Auch Rosi Roggendorf hat bereits Titel in der Bruderschaft errungen. Sie war 1988 Heukönigin.
Dienstag 30.06.2009
Heute ist Heukönigsschießen. Es ist der Tag für all die, die es
gestern gerne geworden wären und einen Vogel brauchen, der nur für
sie von der Stange fällt und nicht für den Schützen vor oder hinter
ihnen. 1936 fing es so an, heute ist es immer noch so.
Frank Milles ist wieder dabei. Zuverlässig und genau, schießt er
auch heute. Stefan Karbig ist selbstverständlich auch mit von der
Partie. Man sieht ihm die Anspannung von gestern nicht mehr
an. Sogar Norbert Fuhrmann schießt heute nochmal mit, er hat gestern
vergebens hart dafür gekämpft Kaiser zu werden.
Anke Kühle läßt
es sich nicht nehmen, sie will wissen, wie es ist, wenn die Menge
gespannt nach oben schaut und sie selbst den Vogel nur noch über
Kimme und Korn sieht. Ein paar Freunde und Gäste machen auch
mit, sie wollen auch mal mit der Donnerbüchse schießen.
Skippi und Peter Flock sen. betreuen die Schützinnen und Schützen.
Liebevoll flößen sie Zielwasser ein, decken saubere Hemden und
Blusen mit Tüchern ab, um vor eventuellen Fettspritzern aus den
Gewehrschlössern zu schützen.
Es wird geschossen und geschossen, aber erst, als es dunkel ist,
gelingt es den beteiligten Damen den entscheidenden Treffer zu
landen. Birgit Tönjes ist die glückliche Schützin. Nach nur zwei
weiteren Schüssen der Männer, ziehen diese gleich und holen auch ihren
Vogel von der Stange. Norbert Fuhrmann, ist der beklatschte Schütze,
heute erfolgreicher als gestern.
Das alte Heukönigspaar Margot Schröder und Jürgen Dreher graturlieren, das alte und neue Schützenkönigspaar ebenfalls. Und weil noch niemand nach Hause will, spielt die Kapelle den Heutanz und die Paare rotieren kräftig durch die laue Nacht.
Wer es auch diesmal wieder nicht geworden ist, trinkt noch einen
kleinen Schluck, wischt sich die Träne aus dem Auge und freut
sich an König Heinz Roggendorf, der gestern gezeigt hat, wir sicher
jahrelange Geduld zum Ziel führt.
Nächstes Jahr kommt ein neues Königsvogelschießen und zur Not auch
ein neues Heukönigsschießen.
Sonntag 05.07.2009
Der Tag beginnt mit Musik mitten in der Nacht. Es wird geweckt. Alle
Schützen sagen, sie hätten sich gefreut - haben sie aber nicht. Der
Brudermeister wurde zitiert mit: ''Ich war froh, dass sie
bei mir zuletzt waren ...''.
Die Pantoffelhelden neV putzen um 7 Uhr für den Alt-König Andreas die
Halle. Es fällt auf, dass Büggel Heinz Hammes fehlt - die Ausrede
mit Amerika kann nicht akzeptiert werden.
Wer früh wach ist, kann dann ja auch zum Antreten und zum
Gottesdienst gehen. Präses Cziba freut sich über eine volle Kirche
und hält einen würdigen und sehr humorvollen Gottesdienst.
Er hält die Schilder von Montag hoch und die Gemeinde liest: Ein
wunderbarer Treffer!.
Von St.Hubertus geht es auf den Platz mit Ansprache und Dank und Dank
und Dank. Die üblichen Verdächtigen
machen Bilder von den wichtigen Schützen (die mit Silber auf der
Schulter) und haben trotz Weitwinkel Mühe, die immer breiter
werdenden Brüder aufs Bild zu bringen. Aber auch diese Schwierigkeit
wird bewältigt. Und die zahlreichen Stammgastvereine beginnen mit
einem fröhlichen Königsschießen. Nur die Pantoffelhelden neV
warten auf ihren Schriftführer Heinz Büggel, der in Amerika
weilt - was ja nicht zählt - und einfach nicht kommt. Heinz Familie
ist aber da und scheint sich ganz gut zu amüsieren. Aber ein Trost für
die Pantoffelhelden neV ist das nicht:
Kurz vor Mittag, tagt die Not-Schieß-Vorstandskomission der
Pantoffelhelden neV und vertagt das Schießen auf den Nachmittag.
Vielleicht ist der büggeligge Schriftführer dann endlich
da. Soll er doch paddeln, wenn er keinen Flieger parat hat.
Der Tag entwickelt sich prächtig weiter. Es ist Kaiserwetter,
König Heinz leuchtet wie ein Honigkuchenpferd und ist
der glücklichste Mensch der Welt, denn er ist nicht nur
König, sondern hat auch Geburtstag heute!
Kommandant Peter Kissel ist auch joot drop und erlaubt Marscherleichterung
für alle außer dem Vorstand und König. Haha, die Grünen freuen sich,
es muß auch mal ein Vorteil sein, nix auf der Schulter zu haben.
Die Jungschützen legen Marscherleichterung sehr locker aus und kommen
gleich im Mallorca-Strand-Outfit, nur ein weißes Hemd mit grüner
Krawatte.
Der Schützenzug windet sich durch die engen Straßen und holt
König Heinz und Königin Rosi in der Pützlachstraße ab. Außer
dem Heukönigspaar Birgit und Fuhrbert, reisen die Mallorca-Outfit-Jungschützen
in einem Hänger mit, aber auch die Hauskapelle, die Bergisch Rheinischen Musikanten,
geben sich die Ehre hoch auf dem Wagen. Nur die Grünen, die heute eher
schwarz-weiß sind, gehen zu Fuß.
Nach Halt beim Pfiff und einem Seufzen bei der Hött, wo kein Halt
mehr ist - die Hött ist keine Hött mehr, gehts zur Pauline, wo zum
zweiten Male Frauenparade ist. Ehrenpräses Fritz Frank ist da und
wird von allen freundlich begrüßt. Weiter gehts zum HP und zum
Pfarrheim, wo der Pastuur Präses Chef Cziba eine Runde springen
läßt.
Auf dem Platz gibt es viele Worte. Die wichtigsten Worte in der Reihenfolge der Häufigkeit waren etwa so:
Während die Schützen den Bernd-Roggendorf-Schießwettbewerb weiterschießen - warten die Pantoffelhelden neV ihres weggebüggelten Schriftführers. Heinz Frau, kann auch nicht helfen - es scheint ihr auch nicht so wichtig - sie geht erstmal und verteilt die traditionellen Berliner an die Frauen und Mädchen:
Den Pantoffelhelden platzt jetzt der Kragen, reißt der Geduldsdraht usw. usw. ... Es fallen Worte, die sich die Tastatur sträubt zu schreiben. So bleibt dem Chronisten nur die Möglichkeit sich bildlich auszudrüchen:
Schade schade, so muß das Pantoffelschießen ohne den Büggel über die Bühne gehen. Und Nicht-Pantoffelkönigin Andrea muß sich mit zwei Ex-Königinnen trösten:
Schade Heinz, es hätte eigentlich alles anders laufen sollen ...
Ein Video von Juri Seiffert:
http://youtu.be/1Sjl7Mg1dtM