Palmsonntag

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Grußwort Christoph Schmitz

Liebe Schützenbrüder, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, verehrte Gäste,

Unsere St. Sebastianus Schützenbruderschaft Köln-Flittard darf auf eine 425-jährige Geschichte und Tradition zurückblicken.
Ein großer Dank gebührt all denen, die damals selbstlos und engagiert die Bruderschaft durch diese lange mit Kriegen und Seuchen gespickte Zeit gebracht haben.
Trotz wechselhafter Zeiten hinterließen uns unsere Vorfahren ein Festgelände mit einem Vereinsheim und dem heute historischen Hochstand, das in den vergangenen Jahrzehnten zu einer beispielhaften Gesamtanlage mit großer und kleiner Schützenhalle, einem Toilettenhaus, den Schießständen sowie den nötigen Versorgungseinrichtungen wie Küche und Thekenanlagen gewachsen ist. Damit stehen unserer Bruderschaft aber auch der gesamten Dorfgemeinschaft mit Ihren Ortsvereinen und Bürgern vielfältige Voraussetzungen zur Verfügung, ihre Feste oder Privatfeiern auszurichten und das gemeinschaftliche Miteinander zu leben.
Ich möchte an dieser Stelle allen Schützenbrüdern, ihren Frauen und Freunden danken, die zu dieser Entwicklung und dem Ergebnis mit ihrem ehrenamtlichen Engagement beigetragen haben.
Doch diese materiellen Werte allein machen eine Schützenbruderschaft natürlich nicht aus. Sie sorgen allerdings für eine gewisse Geborgenheit und schaffen Spielraum für einen vereinsübergreifenden gesellschaftlichen Auftrag einer Bruderschaft des 21. Jahrhunderts.

Mit der Bezeichnung Schützen verbinden die meisten Menschen in der Regel den Schießsport. Der Ursprung des Wortes liegt aber vielmehr in der Bedeutung des Beschützens.
Waren unsere Vorväter in den ersten Jahrhunderten noch damit beschäftigt, Kirche, Vaterland oder nur das eigene Leben zu verteidigen, so ergeben sich heute ganz andere schützenswerte Themen und Tätigkeitsfelder. Neben der Brauchtums- und Traditionspflege soll der Schutz unserer christlichen Werte wie Nächstenliebe, Toleranz sowie ein ehrlicher Umgang miteinander unser Verhalten bestimmen, um der gegenwärtigen gesellschaftlichen Verrohung die Stirn zu bieten. Es lohnt sich für den Schutz dieser Werte einzutreten.
So hat auch die Unterstützung von bedürftigen Menschen und Gruppierungen in unserem Umfeld bereits einen wichtigen Platz bei den Aufgaben der Bruderschaft eingenommen. In den vergangenen Jahren erhielten beispielsweise die Flittarder Tafel, die katholische Jugendarbeit, die Einrichtung Kölsch Hätz und das Jugendzentrum Pauline finanzielle Zuwendungen.
Symbolisch zeigen wir auch heute noch in Schützentracht unsere Schutzaufgabe in der alljährlichen Begleitung der Kommunionkinder auf dem Weg zur Erstkommunionfeier oder beim Martinsumzug sowie in der Teilnahme an den Pfarrprozessionen.

Auch bieten sich im Umwelt- und Naturschutz vielfältige Möglichkeiten für ein nachhaltiges Engagement. Die Errichtung einer Elektrotankstelle war hier ein erster Aufschlag. Weitere Gedanken beschäftigen sich mit der Errichtung einer Solaranlage auf unseren Dachflächen. Der steigende Schutzbedarf von Menschen und Werten wird unsere Bruderschaft auch in Zukunft nicht loslassen.

Natürlich darf auch die Geselligkeit nicht zu kurz kommen. Vielfältige Anlässe wie Dämmerschoppen, die Angebote unserer Jugendabteilung und natürlich die großen Feste im Jahreskalender geben Mitgliedern wie Freunden und Bürgern reichlich Gelegenheit zu Gesprächen und Unterhaltung. Ich wünsche mir für unsere Bruderschaft, dass sich auch in Zukunft immer wieder Menschen finden, die bereit sind, Brauchtum und Traditionen zu pflegen, für den Schutz unserer Werte einzutreten und ein vorbildliches Miteinander zu leben. Dies kann vor allem gelingen, wenn wir bereits junge Menschen für unsere Sache begeistern können. Umso mehr freut es mich, dass wir entgegen eines veränderten Freizeitverhaltens durch die engagierte Arbeit unserer Jungschützenmeister eine wachsende Jugendabteilung vorweisen können.

Außerhalb von Schule und Familie lernen Kinder vor allem in Vereinen soziale Kompetenz, den Wert des Gemeinsinns und den Wert aktiver Mitarbeit kennen. Das sind Eigenschaften, die unsere moderne Bürgergesellschaft zusammenhält aber mehr denn je braucht.

Es ist ein gutes Gefühl, einer Bruderschaft mit derart langer Tradition anzugehören. Vielleicht fühlt sich der ein oder andere von Ihnen liebe Bürgerinnen, Bürger und Gäste angesprochen, an diesem Heimatgefühl teilhaben oder unsere Ziele und Werte fördern zu wollen. Lassen Sie es mich bitte wissen! Eine gute Gemeinschaft freut sich auf Sie.

''Nimm dir Zeit für deine Freunde, sonst nimmt die Zeit dir deine Freunde.'' - An diesem Sprichwort des Politikwissenschaftlers André Brie ist viel Wahres dran. Nutzen wir unser Jubiläumsjahr, um alte Freundschaften zu pflegen oder wieder aufleben zu lassen und neue Kontakte zu knüpfen. In diesem Sinne wünschen meine Vorstandskollegen und ich allen Schützenbrüdern, ihren Familien, Freunden und Gästen ein nachhaltiges und harmonisches Jubiläumsjahr 2019. Seien Sie dabei und feiern Sie mit uns – wir freuen uns auf Sie!

Herzlichst –
Christoph Schmitz
Brudermeister